Wie viel kostet ein Ölwechsel in der Werkstatt?
Der Preis für den Ölwechsel ist vor allem vom erforderlichen Motoröl und vereinbarten Zusatzleistungen wie dem Wechsel des Ölfilters abhängig.
Was wird bei einem Ölwechsel alles gemacht?
Das Auto wird auf die Hebebühne gefahren und dann das alte Motoröl abgelassen. Hierzu wird die Ölablassschraube gelöst. In der Ölablasswanne wird das alte Öl aufgefangen und vorschriftsmäßig durch die Werkstatt entsorgt. Nach dem Ablassen wird eine neue Ölablassschraube in die Öffnung gedreht. Nun kann das Fahrzeug wieder von der Hebebühne genommen werden.
Wenn der Wechsel vom Ölfilter vereinbart wurde, wird nun der Ölfilter ausgetauscht. Der Ölfilter befindet sich im Öldeckel, der oben aufgeschraubt ist. Er wird gelöst, der alte Ölfilter mit Dichtungsring abgenommen und ein neuer Dichtungsgummi und ein neuer Ölfilter eingesetzt. Abschließend wird der Öldeckel wieder fest aufgeschraubt.
Nun wird das neue Motoröl mit Hilfe eines Trichters eingelassen. Dazu wird der Deckel entfernt. Welches Motoröl verwendet werden soll, steht in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs oder wird durch die Werkstatt ermittelt. Ist der Füllstand zwischen Minimum und Maximum erreicht, wird das Auto gestartet. Wenn das anfängliche Klackergeräusch weg ist, wird der Motor wieder ausgeschaltet. Nun folgen zehn Minuten Wartezeit, in der sich das Öl in der Ölwanne sammeln kann. Nach Ablauf der zehn Minuten wird der Ölstand erneut gemessen und weiter aufgefüllt, bis der Füllstand wieder zwischen Minimum und Maximum liegt.
Je nach Fahrzeug dauert so ein Ölwechsel circa eine halbe Stunde. Ideal ist es, mit einem gut warm gefahrenen Auto in die Werkstatt zu kommen, denn das alte Öl läuft warm schneller und mit den abgelagerten Partikeln ab.
Wie oft muss ich Öl wechseln, wenn ich Kurzstrecken fahre?
Wer viel Kurzstrecke fährt, sollte früher als im Standardintervall vorgesehen zum Ölwechsel. Das Standardintervall geben bei neuen Fahrzeugen die Hersteller in der Betriebsanleitung mit zeitlichen Abständen oder dem Erreichen von festen Fahrkilometern vor. Meist erreicht man den Termin zum Ölwechsel nach ein bis zwei Jahren. Wer ausnahmslos nur sehr kurze Strecken unter 20 Minuten fährt, sollte diesen Termin deutlich nach vorverlegen.
Der Hintergrund für den vorgezogenen Ölwechsel bei hauptsächlich gefahrener Kurzstrecke: Das Motoröl nimmt vor Erreichen seiner Betriebstemperatur Kraftstoffreste und Kondenswasser auf, es wird „feucht“ und hat schlechtere Schmiereigenschaften. Motoröl braucht allerdings gerade bei kalten Außentemperaturen mindestens 10 bis 15 Minuten Fahrtzeit, um auf die volle Betriebstemperatur von 80 bis 120 Grad Celsius zu kommen. (Die Temperaturspanne entsteht, weil das Motoröl an den verschiedenen Stellen im Motor stark unterschiedliche Temperaturen aufweist.) Und erst ab ca. 90 Grad Celsius ist das Öl in der Lage, nach und nach aufgenommenes Kondenswasser und Kraftstoffanteile wieder abzugeben. Dazu ist eine Fahrtdauer nach Erreichen der Ölbetriebstemperatur von mindestens weiteren 20 Minuten erforderlich.
Regelmäßige Autobahn- oder Landstraßenfahrten können helfen, die Ölqualität zu erhalten. Allerdings sollte bei einem großen Anteil an Kurzstrecke das Fahrzeug schonend und mit langsamer Leistungssteigerung auf den Langstrecken gefahren werden.
Was passiert, wenn man zu lange das Öl nicht wechselt?
Wird kein Ölwechsel gemacht und die Ölqualität ist bereits schlecht durch verbrauchte Additive und aufgenommene Abriebpartikel, verschlechtert sich die Schmierleistung im Motor. So erhöht sich der Verschleiß. Ebenfalls verringert ist bei abgenutztem Motoröl die Kühlleistung. Das schadet dem Motor ebenfalls, denn Öl verteilt normalerweise die entstehende Wärme im Motor und wirkt so temperaturausgleichend.
Wann ist Motoröl zu alt?
Motoröl hält in der ungeöffneten Verpackung an einem dunklen, kühlen und trockenen Lagerort bis zu 5 Jahre. Moderne synthetische Öle beinhalten allerdings fast immer Additive, die sich teilweise schneller zersetzen. Die Schmierfähigkeit eines Öls kann in diesem Fall stark verschlechtert sein.
Eine angebrochene Verpackung Motoröl hält sich nach dem ersten Öffnen übrigens nur wenige Monate.
Wie finde ich das richtige Öl für mein Auto?
In der Bedienungsanleitung oder dem Serviceheft für das Fahrzeug findet sich die Herstellerfreigabe. Im Kapitel „Motoröl“ informiert der Hersteller des Fahrzeugs über die zur Verwendung empfohlenen Öle. Oft werden vorrangig eigene Schmiermittel empfohlen.
Alternative verwendbare Öle werden zum Beispiel mit einer Klassifizierung nach ACEA (Verband der europäischen Autohersteller) oder API (Interessenverband der US-amerikanischen Öl- und Gasindustrie) benannt. Es darf also Motorenöl verwendet werden, das über diese genannte Herstellerfreigabe verfügt.
Ansichts-Beispiele:
VW 507 00
ACEA A3/A5
API SH/CE
Was ist besser 5W30 oder 5W40?
Die Zahl vor dem W beschreibt das Verhalten des Öls im Winter. Je höher diese Kennzahl ist, umso weniger Kälte verträgt das Öl. 25W hält beispielsweise -15°Celsius aus, das wird für hiesige Verhältnisse ein bisschen knapp. 5W hingegen bedeutet, dass das Motoröl bis zu -35° Celsius arbeitsfähig ist.
Nun zur Kennzahl hinter dem W. Diese beschreibt, wie sich das Motoröl sich bei hohe Temperaturen verhält und bis zu welchen Temperaturen das Motoröl zähflüssig genug bleibt, um schmieren zu können. Bei steigenden Temperaturen verdünnt sich Öl und der Schmiereffekt verschlechtert sich.
Am besten richtet man sich nach den Herstellerangaben im Handbuch, welches Öl für das Fahrzeug und die Motorisierung empfohlen wird. Sind dort beide Motorenöle aufgeführt, können auch beide genutzt werden. Ein Mischen beider Ölvarianten wird nicht empfohlen.